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Der falsche Knick

Der falsche Knick

Eine harte Reiterhand kann einen falschen Knick verursachen.

Wie sieht die Halswirbelsäule des Pferdes aus?

 

Die obere Verspannung des Pferdes bestehend aus Nackenband, Rueckenband und Nackenplatte - Kerstin Jaud | Pferdeosteopathie

Die Halswirbelsäule des Pferdes hat bei natürlicher Halshaltung eine leichte S-Form. Läuft das Pferd in Dehnungshaltung, kann sich diese S-Form öffnen, das Nackenband und die Nackenplatte werden aktiv. Der Rücken wird frei und der lange Rückenmuskel kann sich unverkrampft an- und abspannen.

Lockeres Pferd in natuerlicher Dehnungshaltung
Pferd in Dehnungshaltung

 

Was passiert bei harter Handeinwirkung?

Bei zu viel Handeinwirkung durch den Reiter kann das Pferd den Hals nicht fallen lassen. Das Pferd verspannt den hinteren Halsabschnitt. Die Verspannung setzt sich im Rücken und im Unterhals fort.  Da der Kopf und die ersten beiden Halswirbel (Atlas und Axis) sehr fest durch Bänder miteinander verbunden sind, befindet sich die schwächste Stelle des Halses zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel. Dort kippt der Kopf des Pferdes ab und die Nase rutscht hinter die Senkrechte. Es entsteht der sogenannte falsche Knick.

Falscher Knick zwischen 2. und 3. Halswirbel ausgeloest durch eine harte Reiterhand.
Das gleiche Pferd mit falschem Knick durch harte Handeinwirkung

Über das Gebiss im Maul des Pferdes verfügt der Reiter über eine große Hebelwirkung.

Durch das Gebiss im Maul entsteht bei harter Hand eine enorme Hebelwirkung auf das Genick des Pferdes.

Somit wirkt ein Reiter mit harter Hand mit großen Kräften auf das Genick des Pferdes ein. Das ist nicht nur für die sensible Mundschleimhaut sondern auch im Genick schmerzhaft. Die Folge von harter Handeinwirkung sind Verspannungen, die sich durch Druckempfindlichkeit im Genick äußern. Später kommt es zu Entzündungen und auch zu Verkalkungen in den Bändern am Genick. Durch Schlaufzügel oder auch Thiedemannzügel wird diese Kraft wie durch einen Flaschenzug verstärkt. Das Pferd erleidet irreversible Schäden durch harte Handeinwirkung.

Am Blick des Pferdes lässt sich leicht erkennen, wie unwohl es sich fühlt

Der Blick des Pferdes, der Schweiss, das geoeffnete Maul mit hervortretender Zunge, Augen und Ohrenspiel zeigen deutlich, dass das Pferd sich unwohl fuehlt. Kerstin Jaud | Pferdeosteopathie

  • Nase hinter der Senkrechten
  • Geöffnetes Maul und heraustretende Zunge
  • Verzogene Nüstern
  • Ohren zeigen Unwohlsein
  • Unnatürliches Schwitzen am Hals
  • Gequetschte Ganaschen

Im Sinne der Pferde plädiere ich für eine Ausbildung unserer Pferde nach klassischen Grundsätzen.

Wir haben die Wahl! – Sie haben es verdient!

Kerstin Jaud, Praxis für Pferdeosteopathie