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Kolik rechtzeitig erkennen

Kolik rechtzeitig erkennen

Bei einer Kolik können nur wenige Minuten über Leben und Tod entscheiden. Daher sollten Sie die Symptome rechtzeitig erkennen!

Was ist eine Kolik?

 

Eine Kolik ist nichts anderes als ein Wort für Schmerzen im Bauchraum. Die Ursache der Schmerzen kann sehr vielseitig sein.

Schmerzen können beispielsweise entstehen durch:

  • Krämpfe
  • Blähungen
  • Verstopfung
  • Darmverschlingung (Einklemmung oder Verdrehung einer Darmschlinge)

Kolik kann aber nicht nur im Darm seine Ursache haben sondern auch organische Erkrankungen können ihr zugrunde liegen.

Es gibt verschiedene Arten von Koliken:

  • Verstopfungskolik (bsp. zu wenig Wasseraufnahme; oder Aufnahme von viel Stroh oder Sand. Die Darmmotorik verlangsamt sich und die Nahrung kann Engstellen im Darm verstopfen.)
  • Gaskolik (also starke Blähungen)
  • Krampfkolik (die Pferde haben heftige äußerst schmerzhafte Krämpfe im Bauchraum)
  • Sandkolik (Pferde werden auf sandigem Boden gefüttert und nehmen über ihr Heu Sand mit auf, oder Pferde werden auf sandigen abgegrasten Wiesen gehalten und nehmen beim Grasen Sand mit auf).

Koliken können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Hier finden Sie einige Beispiele aber sicherlich nicht alle möglichen Kolikursachen:

  • Wetterumschwung
  • Zu schnelle Futterumstellung
  • Zu viel Futter
  • Magenüberladung
  • Wurmbefall
  • Schlechte Zähne
  • Psychische Belastungen (Stallwechsel, Transporte, neuer Boxennachbar, etc.)
  • Fressen von verdorbenem Futter
  • Fressen von Giftpflanzen
  • Aufquellen von Futter im Magen, das eigentlich vorher mit Wasser eingeweicht werden muss
  • Reaktion auf Medikamente
  • etc.

Die Anzeichen für eine Kolik können sehr vielseitig sein und variieren von Pferd zu Pferd stark. Anzeichen für eine Kolik können folgende sein:

  • Umsehen nach dem Bauch
  • Treten mit dem Hinterbein gegen den Bauch
  • Das Pferd versucht zu pinkeln und kann nicht
  • Schmerzgesicht – hochgezogene Nüstern (kann auch ein Anzeichen für anderweitige Schmerzen im Körper sein)
  • Scharren mit dem Vorderhuf
  • Nervöses Verhalten, Umherlaufen
  • Apathisches Verhalten
  • Häufiges Hinlegen und wieder aufstehen
  • Hinlegen ohne Aufstehen
  • Häufiges Flehmen
  • Häufiges Gähnen
  • Blasse Schleimhäute
  • Verweigerung von Futter, auch Leckerlis oder Karotten
  • Schwitzen
Beim Pferd ist eine Kolik immer potentiell lebensgefährlich. Im Akutfall kann jede Minute zählen. Muss ein Pferd kolikoperiert werden, sollte daher so schnell wie möglich gehandelt werden. Hier zählt jede Minute und kann für den Erfolg der Kolik-OP entscheidend sein. Daher konsultieren Sie den Tierarzt bitte stets sofort.

Was können Sie tun bis der Tierarzt eintrifft:

  • Führen Sie das Pferd sofern es sich führen lässt
  • Geben Sie dem Pferd kein Futter
  • Bieten Sie dem Pferd Wasser an
  • Wenn das Pferd schwitzt, decken Sie es ein
  • Früher war man der Meinung, man solle ein Pferd keinesfalls wälzen lassen. Versuchen Sie es zu führen. Wenn es sich dennoch wälzen oder gar ausruhen möchte, geben Sie ihm die Möglichkeit dazu.

Wie können Koliken vermieden werden?

Immer lassen sich Koliken leider nicht vermeiden. Pferde sind für Koliken sehr anfällig. Aber es gibt Dinge, die Sie beachten können um Koliken zumindest einzuschränken.

  • Ihr Pferd sollte stets ausreichend Heu in guter Qualität zur Verfügung haben.
  • Das Wasser sollte stets frisch sein.
  • Meiden Sie schnelle Futterumstellungen. Der Pferdedarm ist träge und muss sich über ca. 2 Wochen langsam an eine Futterumstellungen gewöhnen.
  • Füttern Sie keine großen Kraftfuttermengen auf einmal sondern lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt.
  • Das Pferd sollte genug Zeit zur Nahrungsaufnahme haben und keinen Stress dabei haben.
  • Füttern Sie niemals Futter trocken, das nur eingeweicht gefüttert werden darf wie z.B. Graskobs oder Rübenschnitzel.
  • Kontrollieren Sie die Pferdeäpfel immer wieder auf Wurmbefall.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung und vermeiden Sie lange Stehzeiten für Ihr Pferd.
  • Grasen Sie Ihr Pferd im Frühjahr sorgfältig und langsam an.
  • Auch im Herbst muss der Pferdedarm sich wieder langsam auf vermehrt Heu, bzw. weniger Gras gewöhnen.
  • Pferde sind stressanfällige Tiere. Meiden Sie daher Stress für Ihr Pferd.
  • Füttern Sie das Heu nicht von sandigen Böden.